Am letzten Samstag, dem 25.09.2021, wollten die Alten Herren der TSG Waldenburg endlich unter Beweis stellen, dass sie trotz der coronal bedingten Zwangspause das Kicken nicht verlernt haben. Zu diesem Zwecke sollte in der zweiten Runde des diesjährigen Bezirkspokals der TSV Hessental bezwungen werden.

Da wohlweislich diese ebenso nicht zum letzten Mal in diesem Jahr ein ernstes Spiel auf Rasen bestreiten wollten, entwickelte sich von Minute eins an ein munterer Kick.

Während die Waldenburger schon in diesen Anfangsminuten strategischen Kombinationsfußball bieten wollten, zeigten sich die Gastgeber aus dem Haller Vorort wenig spielfreudig und grätschen alles und jeden ab, der ihnen zu nah kam. Bedauerlicherweise griff der Schiedsrichter nicht konsequent durch, so dass die Gastgeber mit ihren rüden Attacken ungeschoren davon kamen. Nach vorne droschen sie lediglich lange Bälle, um die Abwehr der Gäste aus dem Bergstädtle in Verlegenheit zu bringen.

Leider fruchtete dies unverständlicherweise, denn ein Rückpass aus den eigenen Reihen, versandete wohl auch den schlechten Platzbedingungen geschuldet auf halber Strecke, woraufhin der Hessentaler Stürmer schnell schaltete, sich das Leder schnappte und zum 1:0 vollstreckte.

Die TSG-Senioren bewiesen nun allerdings, dass sie solche Rückschläge nicht aus der Fasson zu bringen vermochten. Unbeirrt hielten sie an ihrem Kurzpassspiel fest, egal wie hart der Gegner auch foulte, denn nach wie vor glänzte der Schiedsrichter durch diesbezügliche Insuffizienz an der Pfeife.

Belohnt wurden die Ü32-Kicker vom Berg dann auch recht zügig, da Thomas Käppler sich nicht nur den Ball, sondern auch ein Herz fasste, durch Freund und Feind dribbelte und zum verdienten Ausgleich einlochte.

Die Gastgeber reagierten nun ihrerseits wenig beeindruckt, wechselten drei Mann aus und drängten auf den erneuten Führungstreffer. Beste Torchancen ließen sie jedoch entweder ungenutzt oder der stets wache Waldenburger Schlussmann Sebastian Flegler hielt seinen Kasten sauber. Kurz vor Ende der ersten Halbzeit allerdings prüfte ein Hessentaler Spieler an der Grundlinie im Waldenburger Strafraum die Schnittlänge des Rasens. Zu diesem Zwecke ließ er sich auf selbigen fallen. Da der Waldenburger Gegenspieler ausreichend entfernt war, nahm niemand diese offensichtliche Schwalbe ernst – bis auf den Mann in Schwarz. Hessental nahm auch dieses Geschenk dankend an und ging mit 2:1 in Führung.

Nach der Pause erwiesen sich die Waldenburger Kicker als konditionell stärker denn ihre Gegner, die nunmehr einzig und allein darauf aus waren, das Spiel durch hartes Einsteigen zu verlangsamen. Selbst am Ball fiel ihnen nicht mehr ein, als durch Kick and Rush das gut besetzte Waldenburger Mittelfeld vom Spiel auszuschließen und auf Zufallschancen zu hoffen. Leider hatten sie damit unverhofft Erfolg und einer dieser langen und hohen Bälle fand im Waldenburger Strafraum den Scheitel eines Hessentalers, der Ball tropfte kaum merklich über diesen und zappelte nach einem tückischen Aufsetzer im Netz. Dieses 3:1 nach einer Stunde Spielzeit schien bereits die Vorentscheidung zu sein. Doch was man diesem Waldenburger Team wirklich zu Gute halten muss, ist dass nicht so schnell klein beigibt. Die schwindenden Kräfte der Hessentaler ausnutzend, spulte das gut aufgelegte Waldenburger Mittelfeld sein gewohntes stafettenartiges Kurzpassspiel herunter. Die TSG-Kicker schufen sich so Räume und wieder einmal war es Thomas Käppler, der für den Anschlusstreffer sorgte. Die Hessentaler Abwehr war etwas zu weit aufgerückt, da sie den Waldenburger Michael Wolf ins Abseits stellen wollte. Käppler legte sich selbst den Ball weit über die Abwehr vor, der Gegner reklamierte auf Abseits, doch Wolf tat das einzig richtige – nämlich gar nichts. Unbeteiligt im passiven Abseits stehend ließ er seinem Mannschaftskollegen den Vortritt, der alleine auf des Gegners Tor zustürmte und auf 2:3 verkürzte.

Nun wurde das Spiel noch recht hitzig, der Schiedsrichter sah sich genötigt, die ein oder andere gelbe Karte zu zücken. Hessental spielte fast nur noch auf Zeit und stellte sich hinten rein. Waldenburg rannte dem Ausgleich entgegen, ließ jedoch beste Torchancen ungenutzt und schaffte es leider nicht mehr, in der letzten Viertelstunde das dritte Tor zu schießen.

Somit hat sich für die Seniorenfußballer der TSG Waldenburg das Kapitel Bezirkspokal geschlossen, bevor es richtig geschrieben werden konnte. Nichtsdestotrotz wird fleißig weiter trainiert, jeden Donnerstag ab 20:00 Uhr – unter der geltenden Coronaregeln – treffen sich die Alten Herren auf dem Sportplatz. Wer erfolgreichen und spielerisch interessanten Fußball miterleben möchte, ist dazu natürlich herzlich eingeladen.