Ein erleichtertes Raunen war am vergangenen Samstagabend nach dem Schlusspfiff der Begegnung der Seniorenfußballer der TSG Waldenburg und der Gäste aus Bieringen rund um das Sportgelände auf dem Balkon Hohenlohes zu vernehmen. Nach einem packenden und aufopferndem Spiel ging letzten Endes die Heimmannschaft als glücklicher und doch verdienter Sieger vom Feld.

Allerdings konnte dieses Glücksgefühl keiner der Zuschauer zu Beginn der Partie auch nur erahnen. Waldenburg war bekanntlich mit zwei Niederlagen im die laufende Saison gestartet und musste folglich liefern. Alles außer drei Punkten war indiskutabel. Doch es war die Gästemannschaft aus Bieringen, die früh das Zepter an sich riss und passgenau und ballsicher spielte. Während die TSG-Kicker beinahe nahtlos an die Fehler vergangener Spiele anknüpften. Unsauber gespielte Pässe landeten überall, nur nicht beim Mitspieler und darüber hinaus fehlte cleveres Stellungsspiel.

Das Waldenburger Spiel war in der ersten Halbzeit zu einfach zu durchschauen. Denn wenn überhaupt, lief nur etwas über die rechte Flanke. Das merkte der Gegner recht schnell und konnte sich dementsprechend aufstellen.

Zwar konnte Trainer Markus Röser personell aus dem Vollen schöpfen und ein – für AH-Verhältnisse – junges Team auf den Platz schicken, doch fehlte nach dem frühen Verletzungsaus von Kreativkopf Kurosch Stabel nach gerade einmal 17 Minuten ein wichtiges spielgestaltendes Element. Und zu allem Überfluss geriet sein Team dann auch noch nach 22 Minuten in Rückstand. Eine missglückte Rückgabe zwang Torwart Sebastian Flegler zu einem stürmischen Spaziergang außerhalb des Sechzehners, wobei er recht humorlos den gegnerischen Stürmer wegkegelte. Fast schien es schon, als stünde der Fußballgott diesmal auf Seiten der Waldenburger, denn außer einem Freistoß sprang für die Gästemannschaft diesmal nichts heraus. Jedoch konnte Bieringen diesen verwandeln und in Führung gehen. Dieser bis dato wohl auch verdiente Gegentreffer diente den Alten Herren der TSG als Weckruf. Sie versuchten nun ihr Spiel aufzuziehen und agierten insgesamt passsicherer, wobei letzten Endes die Aktionen zu überhastet wirkten und bis zur Pause nichts Zählbares heraussprang.

Röser ließ das Personalkarussell rotieren und wechselte zur zweiten Halbzeit drei frische Akteure ein. Waldenburg versuchte nun immer mehr, die gegnerische Mannschaft unter Druck zu setzten. Der Ausgleichstreffer musste einfach fallen. Als Marc Beisswenger sich schließlich bis zur Bieringer Grundlinie durchsetzten und eine Flanke schlagen konnte, spielte ein Bieringer den Ball im Strafraum mit der Hand. Der Schiedsrichter zögerte keine Sekunde und pfiff zum wohlverdienten Elfmeter. Florian Wagner schritt selbstsicher zum Punkt, wollte es allerdings zu genau richten und drosch das Leder an die Latte. Doch tat dies in letzter Konsequenz dem Waldenburger Spiel sogar gut, da sich nun ein Spielfluss einstellte, dem der langsam müde werdende Gegner mit fortschreitender Dauer immer weniger entgegen zu setzen hatte. So war es nur eine Frage der Zeit, bis sich die Hausherren die nächste Möglichkeit erspielten um auszugleichen. 20 Minuten nach Wiederanpfiff war es dann endlich soweit. Beisswenger zirkelte einen Freistoß von der Strafraumgrenze um die gegnerische Mauer herum und erlöste seine Kameraden mit dem wohlverdienten Ausgleichstreffer. Und nur wenige Minuten später erfolgte erneut ein Freistoßpfiff und Matthias Kärcher legte sich das Spielgerät circa 30 Meter vor dem gegnerischen Kasten zurecht. Jeder rechnete nun mit einer Flanke in den Strafraum, doch Kärcher prügelte den Ball so gewaltig nach vorne, dass jeglicher Angriffs- oder Abwehrschädel diesen verpasste, er vor dem überraschten Torhüter aufsprang und über ihn hinüber seinen Weg ins Tor fand. Es war nun noch etwa eine Viertelstunde zu spielen und die Gäste mobilisierten die letzten Reserven und drängten ihrerseits auf den Ausgleichstreffer. Gleich mehrfach versuchten sie, den Waldenburger Keeper mit gefährlichen Fernschüssen zu überwinden, doch hielt Flegler die dünne Führung fest.

Dieser Sieg war für das TSG-Team sehr wichtig. Zwar rangiert es nach wie vor auf einem Abstiegsplatz, doch dies nur aufgrund des schlechteren Torverhältnisses. Es bleiben auch noch genügend Spiele, um die hinteren Ränge zu verlassen. So am 18. Mai zuhause gegen den TSV Pfedelbach. Anpfiff ist um 19:30 Uhr.