Die nächste Hürde im K.O.-Wettbewerb des diesjährigen Bezirkspokals meisterten die Seniorenfußballer der TSG Waldenburg am vergangenen Wochenende mit Bravour. Ein wahrer Pokalfight beim spielstarken SV Tüngental konnte nicht nur die treue Schar mitgereister Fans begeistern, sondern zeigte, dass das Team um Spielertrainer Markus Röser mit der richtigen Einstellung auf den Fußballplatz agiert.

Zwar begannen beide Teams die Partie eher verhalten, standen tief und setzten auf ihre Defensive, doch waren die Gäste aus Waldenburg insgesamt in dieser Phase des Spiels zu nervös und leisteten sich zu viele Fehlpässe. Tüngental erkannte darin seine Chance, erhöhte den Druck und ging folgerichtig nach 22 Minuten mit 1:0 in Führung. Dann beschränkte sich das Spiel der Gastgeber allerdings auf Kick and Rush im Stil der 90er Jahre, wohingegen die Gästemannschaft versuchte, sich zum gegnerischen Strafraum durch zu kombinieren. Dieses Bemühen wurde nur kurze Zeit später belohnt, als Marc Beißwenger einen durchgesteckten Ball von der Strafraumgrenze ohne viel Federlesens zum überraschenden aber dennoch verdienten 1:1 Ausgleich vollstreckte. Eine weitere Großchance ergab sich noch für die AH-Mannschaft vom Balkon Hohenlohes kurz vor der Pause, doch bedauerlicherweise zeigte der Tüngentaler Torhüter, dass man sich nicht bewegen muss, um angeschossen zu werden.

Nach der Pause kamen die Gastgeber etwas agiler aus der Kabine, setzten jedoch weiterhin verstärkt auf lange Bälle, ohne einen gepflegten Spielaufbau zu präsentieren. Jedoch zeigte diese Spielweise Erfolg, denn nur 13 Minuten nach Wiederanpfiff gelangte der Ball unvermittelt in den Waldenburger Strafraum, die Abwehr bekam das Leder nicht unter Kontrolle und ein Tüngentaler Spieler konnte das Spielgerät zur erneuten Führung durchstochern. Doch gerade nun zeigte sich die Waldenburger Moral. Anstatt die Köpfe hängen zu lassen, motivierte sich die Mannschaft und gab nicht klein bei. Unermüdlich nahmen sie den Kasten der Gastgeber unter Beschuss. Nur zehn Minuten später konnte der Keeper der Tüngentaler einen Waldenburger Fernschuss nur abklatschen und ein Verteidiger berührte dann im Strafraum den Ball mit der Hand. Eigentlich klare Sache: Elfmeter für Waldenburg. Der Schiedsrichter sah das jedoch anders oder eher gar nicht und ließ weiterspielen. Hier jedoch griff der gerechte Fußballgott ins Spielgeschehen ein, servierte diesen Abpraller Frank Kress mustergültig auf den Spann, woraufhin der Waldenburger Außenläufer lehrbuchartig abzog und das 2:2 markierte. Die Tüngentaler blieben ihrer taktischen Linie treu und versuchten weiterhin, die TSG-Kicker durch schnelles Überbrücken des Mittelfeldes mithilfe langer Bälle in Verlegenheit zu bringen. Und nur 10 Minuten nach dem Ausgleichstreffer gelangte spiegelbildlich zur zweiten Führung der Gastgeber der Ball ins Getümmel des Waldenburger Strafraums und von dort irgendwie ins Tor. 2:3 lagen nun die Mannen vom Berg hinten und es waren vielleicht noch sechs oder sieben Minuten zu spielen. In dieser Situation muss ein Ruck durch die Mannschaft gehen und was folgte, war fast schon eine kleineres Erdbeben. Mit dem Rücken zur Wand spielt es sich leichter nach vorne und der Waldenburger Kombinationsfluss überschwemmte gar die gegnerische Hälfte. Belohnt wurden diese Mühen, als eine Minute vor Schluss Marc Beißwenger in aussichtsreicher Position den Ball zugespielt bekam und diesen formvollendet ins Eck zirkelte. Nun musste das Elfmeterschießen darüber entscheiden, welches Team eine Runde weiter kommt.

Michael Hampel eröffnete den Reigen für die Waldenburger und verwandelte sicher zum 1:0. Danach beschenkte der Tüngentaler Schütze den Abendhimmel mit einem Ball. Andreas Philipps wollte es wohl spannend machen und gönnte dem gegnerischen Torhüter ein Erfolgserlebnis. Dann zeigte der Waldenburger Keeper, dass der heutige Sieg den TSG-Kickern gebührt. Sebastian Flegler parierte den Schuss, woraufhin sich Andreas Küstner nicht lumpen ließ und im Anschluss zum 2:0 für Waldenburg erhöhte. Tüngental war ob dieses Verlaufs des Elfmeterschießens sichtlich konsterniert und abermals nutzte Torwart Flegler dies aus, um auch den dritten Versuch der Gastgeber scheitern zu lassen, indem er einfach mal den Elfmeterschuss sicher hielt. Nun oblag es niemand geringerem als Marc Beißwenger, dem Ganzen ein Ende zu bereiten, und seiner hervorragenden Leistung in diesem Spiel die Krone aufzusetzen. Trocken versenkte er das Leder im gegnerischen Kasten und bescherte seinem Team damit das Erreichen der 3. Runde im diesjährigen Bezirkspokal.

Am 10. Oktober 2020 besteht nun die Möglichkeit, die Waldenburger Ballzauberer ab 17:00 Uhr im Heimspiel gegen das AH-Team des SV Großaltdorf zu erleben.